Um Daten von einem bestimmten Webservice beziehen zu können, muss der Aufruf durch einen authentifizierten User erfolgen. Der Webservice steht im Intranet des Kunden und der Aufruf im Browser funktioniert ohne Authentifizierung, denn im Hintergrund wird der Windows User übermittelt.
Der Aufruf über Java funktioniert nicht, da kein User übermittelt wird.
Die Authentifizierung am Webservice erfolgt lt. Ansprechpartner durch eine Windows Authentifizierung, was technischer ausgedrückt NTLM sein sollte.
Test Projekt aufsetzen
Um den Zugang zu testen ohne dabei den ganzen Ballast der großen Anwendung mitschleppen zu müssen, wird ein neues Projekt zum Testen aufgesetzt.
Das Projekt wird auf Java 8 konfiguriert und kommt mit einer einzigen Abhängigkeit aus: Dem Apache HTTPClient 4.5
Der Code funktioniert, wirft aber noch eine WARNING mit aus:
Mai 30, 2022 4:15:35 PM org.apache.http.client.protocol.RequestTargetAuthentication process
WARNING: NEGOTIATE authentication error: No valid credentials provided (Mechanism level: No valid credentials provided (Mechanism level: Failed to find any Kerberos tgt))
200 OK
Response body: [{"Vkorg":"","VkorgDesc":"TEST Korea Limited"}]
Test 2
public static void test02() throws Exception {
PoolingHttpClientConnectionManager cm = new PoolingHttpClientConnectionManager();
cm.setMaxTotal(18);
cm.setDefaultMaxPerRoute(6);
RequestConfig requestConfig = RequestConfig.custom()
.setSocketTimeout(30000)
.setConnectTimeout(30000)
.setTargetPreferredAuthSchemes(Arrays.asList(AuthSchemes.NTLM))
.setProxyPreferredAuthSchemes(Arrays.asList(AuthSchemes.BASIC))
.build();
CredentialsProvider credentialsProvider = new BasicCredentialsProvider();
credentialsProvider.setCredentials(AuthScope.ANY,
new NTCredentials(username, password, "", ""));
// Finally we instantiate the client. Client is a thread safe object and can be used by several threads at the same time.
// Client can be used for several request. The life span of the client must be equal to the life span of this EJB.
CloseableHttpClient httpclient = HttpClients.custom()
.setConnectionManager(cm)
.setDefaultCredentialsProvider(credentialsProvider)
.setDefaultRequestConfig(requestConfig)
.build();
HttpGet httpGet = new HttpGet(url);
// HttpClientContext is not thread safe, one per request must be created.
HttpClientContext context = HttpClientContext.create();
try ( CloseableHttpResponse response = httpclient.execute(httpGet, context) ) {
StatusLine statusLine = response.getStatusLine();
System.out.println(statusLine.getStatusCode() + " " + statusLine.getReasonPhrase());
String responseBody = EntityUtils.toString(response.getEntity(), StandardCharsets.UTF_8);
System.out.println("Response body: " + responseBody);
}
}
Der Code funktioniert und wirft keine Warnung mehr aus.
Ich hatte zuerst versucht, den Reverse Proxy über scale zu vervielfältigen, aber das funktionierte nicht, da jeder RP den selben Hostnamen zugewiesen bekommt. Laut Forenkommentaren soll man das Problem wohl mittels Scripte oder Docker Swarm lösen können, für dieses kleine Projekt war es hingegen völlig ausreichend, den Block für den RP zu duplizieren.
Load Balancer
Neu hinzugekommen ist der den beiden RPs vorgeschaltete Load Balancer.
Die Regel, nach der das Loadbalancing erfolgt, ist hier nicht relevant und wird nicht explizit gesetzt.
Der erste Versuch, bei dem die Anfragen abwechselnd auf den RPs verteilt werden funktioniert für die public Pages.
Der Login bei OneLogin funktioniert, aber nicht das öffnen der Seite. Anscheinend harmoniert der OneLogin Flow nicht mit diesem Setup, es scheint so, als ob die Antwort der Anfrage von RP1 an OneLogin von RP2 erhalten wird, dieser aber nichts damit anfangen kann und eine neue Authentifizierungsanfrage an OneLogin schickt, deren Antwort wiederum von RP1 erhalten wird , dieser aber nichts damit anfangen kann und eine neue Authentifizierungsanfrage an OneLogin schickt, deren Antwort wiederum von RP2 erhalten wird , dieser aber nichts damit anfangen kann und eine neue Authentifizierungsanfrage an OneLogin schickt, deren Antwort wiederum von RP1 erhalten wird, [...]
Es ist also notwendig, das wir immer auf dem selben RP landen. Das Load Balancing darf nur einmal am Anfang statt finden.
Um das zu erreichen, setzten wir einen Header, der die Route zum RP enthält und setzten die Session sticky.
Im nächsten Schritt möchte ich verschiedene Netzwerke und Server verwenden.
Der User kommt aus dem Internet und geht über den Load Balancer in die DMZ, in der er über die RPs Zugang zu den Public Servern hat und nach Authentifizierung über OneLogin (Internet) gelangt er in das Interne Netz wo er Zugang auf den ShowHeaders und die Privaten Server hat.
Vorbereitet wird auch schon die Authorisierung über die RPs und OneLogin: Falls der Benutzer die Rolle user hat, bekommt er Zugang auf den User Server, falls er die Rolle admin hat, bekommt er Zugang auf den Admin Server.
In der Docker Compose Datei werden all die Server in der Services Sektion angelegt und den jeweiligen Netzwerken zugewiesen, in der darauf folgenden Networks Sektion definiert werden:
Das Public Netzwerk muss angelegt werden, anschließend kann Docker Compose gestartet werden:
docker network create public_network
docker-compose up
Test
Wie zuvor: Über die Logausgaben in dem Terminalfenster, in dem Docker Compose gestartet wurde, kann man gut nachvollziehen, welche Server aufgerufen werden.
Vor dem Login werden über Load Balancer und RPs die Seiten der beiden Public Server angezeigt.
Nach dem Login werden auch die Private und ShowHeaders Seiten angezeigt.
Außerdem werden auch die Seiten der User und Admin Server angezeigt. Das sollte nur erfolgen, wenn der eingeloggte Benutzer auch die entsprechenden Rollen hat, wird aber momentan noch nicht abgefragt. Die Umsetzung wird weiter unten beschrieben, sobald ich herausgefunden habe, wie sie zu implementieren ist.
Der Zugang zu den Seiten der User und Admin Server soll nur mit entsprechenden Rollen erfolgen.
Die Implementierung ist noch offen.
UPDATE: Inzwischen konnte ich mit einem Experten für OneLogin sprechen und wurde aufgeklärt, dass es seitens OneLogin gar nicht vorgesehen ist, dass die Anwendungs-Rollen in OneLogin gepflegt werden.
Folglich kann keine Authorisierung durch den RP mit OneLogin erfolgen.
In dem Setup hat jeder eingeloggte Benutzer Zugriff auf alle privaten Seiten.
Jetzt wird das Setup erweitert, so dass es Seiten gibt, die für eingeloggte Benutzer verfügbar sind und Seiten, die nur für Administratoren verfügbar sind.
In OneLogin gibt es, soweit ich das sehen konnte, keine einzelnen Rechte, sondern nur Rollen.
Rollen anlegen
In OneLogin zwei Rollen anlegen:
user
admin
Dazu in der OneLogin Administration auf Users -> Roles -> New Role gehen und dort die Rollen anlegen, dabei direkt der App zuweisen.
Unter Users -> Users -> User auswählen, dort unter Applications die Rollen hinzufügen:
Zu meiner Überraschung werden die Rollen von OneLogin nicht mit übergeben:
Auf Applications, Application auswählen, dort auf Access und role-specivic policy:
Im letzten Post habe ich mir OneLogin angeschaut und zwei Javascript Beispiele zum laufen gebracht.
In diesem Post möchte ich einen Reverse Proxy aufbauen, der eine öffentlich zugängliche Seite bereit stellt und eine private Seite nur für eingeloggte Mitglieder.
OneLogin
Auf der OneLogin Applications Seite sammle ich folgende Informationen ein, die später in der ReverseProxy Konfiguration benötigt werden:
Client ID
Client Secret
Issuer URL
Außerdem wird der Token Endpoint auf Basic gesetzt.
In der Configuration muss eine Redirect URI eingetragen werden, in diesem Fall: http://localhost/private/redirect_uri
Reverse Proxy
Den Reverse Proxy wird mit Docker aufgebaut.
Der Reverse Proxy wird eine Startseite bereit stellen und von dort auf eine öffentlich zugängliche Unterseite und einen geschützten Bereich verlinken.
In der ersten Version wird der geschützte Bereich lediglich eine weitere Unterseite sein.
In der zweiten Version wird ein weiterer geschützter Bereich mit der ShowHeaders App hinzugefügt.
In Eclipse habe ich zuerst das neue GitHub-Repository hinzugefügt und ausgechecked, dann händisch .project angelegt und konnte dann in Eclipse über Import das Project hinzufügen. Fühlt sich viel zu umständlich an, aber ich muss das zum Glück nicht so oft machen, als dass ich dem jetzt weiter auf dem Grund gehen müsste, wie das besser geht.
Es wird ein Docker Image angelegt, das wiederum über Docker-Compose gestartet wird, um Dateien des Filesystems einzubinden. Das ist für die Entwicklung leichter, am Ende könnte man natürlich alles in ein Image packen und starten.
Das Docker Image basiert auf dem offiziellen Apache HTTPD Image. Es wird mod_auth_openidc hinzugefügt, sowie ca-certificates um eine verschlüsselte Verbindung per HTTPS zum OneLogin-Server aufbauen zu können. Die Datei für den mod_auth_openidc muss noch an die richtige Stelle verschoben werden und ein Backup der originalen httpd.conf angelegt werden.
FROM httpd:2.4
RUN apt update && apt install -y \
libapache2-mod-auth-openidc \
ca-certificates
RUN cp /usr/lib/apache2/modules/mod_auth_openidc.so /usr/local/apache2/modules/
RUN mv conf/httpd.conf conf/container_httpd.conf
CMD ["httpd-foreground"]
Im Docker-Compose wird das Image gebaut und die HTML Seiten sowie Konfigurationsdateien eingebunden.
Dabei wird die Datei reverseproxy_httpd.conf als httpd.conf eingebunden und über diese Datei wird die zuvor gesicherte, originale httpd.conf und anschließend die reverseproxy.conf geladen. Das ist eine einfache Möglichkeit, die ursprüngliche Konfiguration zu erhalten. Für ein produktives Setup ist das vermutlich nicht die beste Wahl.
Die Variable ${PWD} ist unter Linux verfügbar, daher starte ich den Container unter Windows WSL.
Die Datei reverseproxy_httpd.conf (bzw. httpd.conf im Container) ist simpel aufgebaut und enthält nur die Includes zur ursprünglichen httpd.conf und zu unserer reverseproxy.conf:
# load original configuration first
Include conf/container_httpd.conf
# customized configuration
ServerName reverseproxy
Include conf/reverseproxy.conf
Apache HTTPD Konfiguration
Die in der OneLogin Seite eingesammelten Werte müssen entsprechend in die Konfiguration eingetragen werden.
Geschützt wird der Bereich, der unter /private liegt.
LoadModule proxy_module modules/mod_proxy.so
LoadModule xml2enc_module modules/mod_xml2enc.so
LoadModule proxy_html_module modules/mod_proxy_html.so
LoadModule proxy_connect_module modules/mod_proxy_connect.so
LoadModule proxy_http_module modules/mod_proxy_http.so
LoadModule auth_openidc_module modules/mod_auth_openidc.so
ServerAdmin deringo@github.com
DocumentRoot "/usr/local/apache2/htdocs"
ServerName localhost
## mod_auth_openidc
## https://github.com/zmartzone/mod_auth_openidc
#this is required by mod_auth_openidc
OIDCCryptoPassphrase a-random-secret-used-by-apache-oidc-and-balancer
OIDCProviderMetadataURL https://deringo-dev.onelogin.com/oidc/2/.well-known/openid-configuration
OIDCClientID geheim-a91c-013a-175a-02471d082b0b208817
OIDCClientSecret wirklich-ganz-geheim
# OIDCRedirectURI is a vanity URL that must point to a path protected by this module but must NOT point to any content
OIDCRedirectURI http://localhost/private/redirect_uri
# maps the email/prefered_username claim to the REMOTE_USER environment variable
OIDCRemoteUserClaim email
#OIDCRemoteUserClaim preferred_username
AuthType openid-connect
Require valid-user
Im laufenden Docker Container den Apache neu durchstarten:
apachectl -t && apachectl restart
Testen
In einem neuen Browserfenster, im Inkognito Modus die Seite öffnen: http://localhost.
Der Link Index Page führt auf diese Index-Seite, der Public Page Link auf die öffentlich zugängliche Seite und Private Page auf die Seite, die nur für OneLogin User zugänglich ist.
Die Public Page:
Die Private Page führt im ersten Schritt zum OneLogin Login:
Erst nach erfolgreichem Login sehen wir die private Seite:
Reverse Proxy - mit ShowHeaders
Der Reverse Proxy schreibt einige Informationen in den Header, diese werden aber nur dem Server gesendet, der Client (zB unser Webbrowser) sieht davon nichts. Um sehen zu können, welche Informationen übermittelt werden, verwende ich eine kleine App, die nichts anderes macht, als die Header anzuzeigen, daher auch der Name ShowHeaders.
Bisher existierte noch kein Dockerfile für ShowHeaders, daher habe ich das für diesen Test entwickelt und hinzugefügt:
FROM tomcat:8.5-jdk8-openjdk-slim
RUN apt update && apt install -y \
maven
RUN git clone https://github.com/DerIngo/ShowHeaders.git
WORKDIR ShowHeaders
RUN mvn package
WORKDIR $CATALINA_HOME
RUN mv ShowHeaders/target/ROOT.war webapps
EXPOSE 8080
CMD ["catalina.sh", "run"]
ShowHeaders wird in die Docker Konfiguration mit aufgenommen:
LoadModule proxy_module modules/mod_proxy.so
LoadModule xml2enc_module modules/mod_xml2enc.so
LoadModule proxy_html_module modules/mod_proxy_html.so
LoadModule proxy_connect_module modules/mod_proxy_connect.so
LoadModule proxy_http_module modules/mod_proxy_http.so
LoadModule auth_openidc_module modules/mod_auth_openidc.so
ServerAdmin deringo@github.com
DocumentRoot "/usr/local/apache2/htdocs"
ServerName localhost
## mod_auth_openidc
## https://github.com/zmartzone/mod_auth_openidc
#this is required by mod_auth_openidc
OIDCCryptoPassphrase a-random-secret-used-by-apache-oidc-and-balancer
OIDCProviderMetadataURL https://deringo-dev.onelogin.com/oidc/2/.well-known/openid-configuration
OIDCClientID geheim-a91c-013a-175a-02471d082b0b208817
OIDCClientSecret wirklich-ganz-geheim
# OIDCRedirectURI is a vanity URL that must point to a path protected by this module but must NOT point to any content
OIDCRedirectURI http://localhost/private/redirect_uri
# maps the email/prefered_username claim to the REMOTE_USER environment variable
OIDCRemoteUserClaim email
#OIDCRemoteUserClaim preferred_username
AuthType openid-connect
Require valid-user
# showheaders block
ProxyPass /showheaders http://showheaders:8080/
ProxyPassReverse /showheaders http://showheaders:8080/
AuthType openid-connect
Require valid-user
Die Startseite wurde um einen Link zu ShowHeaders erweitert:
Die OIDCRemoteUserClaim-Konfiguration scheint keinen Einfluss zu haben:
# maps the email/prefered_username claim to the REMOTE_USER environment variable
OIDCRemoteUserClaim email
#OIDCRemoteUserClaim preferred_username
Auf der ShowHeaders-Seite werden oidc_claim_email und oidc_claim_preferred_username angezeigt. Hingegen wird keine Header REMOTE_USER angezeigt.
Das Entfernen der OIDCRemoteUserClaim-Konfiguration hat auch keinen Einfluss auf die angezeigten Header.
Anscheinend macht diese Konfiguration nicht das, was ich erwartet hatte, daher entferne ich sie wieder. Weitere Recherchen dazu sind für diesen Test nicht notwendig, daher belasse ich es dabei.
Weitere Informationen zur Konfiguration des Mod Auth OpenIDC finden sich in der kommentierten Beispielkonfiguration auf GitHub.
GitHub
Die Dateien zu diesem Post sind im OneLogin-GitHub-Projekt unter version1 und version2 zu finden.